Événements

Africavenir : Open Air – « Outside the Law » von Rachid Bouchareb
A 20h45. Organisé par AfricAvenir. Africiné est partenaire de l’évènement.

Français

Le jeudi 18 août 2016, de 20:45 à 23:45.

Lieu / Venue: FREILUFTKINO HASENHEIDE
HASENHEIDE, 10967 Berlin

Drei algerische Brüder, ein Schicksal: Freiheitskampf! Nach dem Verlust ihres Hauses in Algerien leben die drei Brüder und ihre Mutter auf der ganzen Welt verstreut: Messaoud schließt sich der französischen Armee in Indochina an, der unbeugsame Abdelkader wird Anführer der algerischen Unabhängigkeitsbewegung in Frankreich und Said zieht nach Paris, um sein Glück in düsteren Clubs und den Boxhallen von Pigalle zu versuchen. Schritt für Schritt fügen sich ihre Schicksale wieder in der französischen Hauptstadt zusammen, wo die Freiheit ein harter Kampf ist, der erst noch gewonnen werden muss.

Nach „Indigènes – Tage des Ruhms »inszeniert Bouchareb ein packendes Epos über das blutige letzte Kapitel der französischen Kolonialherrschaft. Der Film setzt am 8. Mai 1945 an, dem « Tag der Befreiung » in weiten Teilen Europas, jedoch ein Tag der Trauer in Algerien, der dem von den Franzosen verübten Massaker von Sétif gewidmet ist!

Die Zensurversuche und öffentlichen Proteste der französischen Rechten im Vorfeld der Premiere in Cannes zeigen, dass hier kaum Geschichstaufarbeitung stattgefunden hat. Outside the Law war für den Oscar® als Bester fremdsprachiger Film nominiert.



Die Filmreihe « African Reflections » wird gefördert von der Aktion Afrika vom Auswärtigen Amt, von Brot für die Welt und vom Katholischen Fonds.

Medienpartner: Africiné, Club der Freunde von RFI, Art Labour Archives, ZMO, Humboldt Universität, AfroHeat, Yedd e.V., AL Film Festival

Pressestimmen
„Outside the Law von Rachid Bouchareb, Regisseur des französischen Kassenschlagers Indigenes/Tage des Ruhms, ist eine beeindruckende, energiegeladene und stringent inszenierte Familiensaga, die vier Jahrzehnte umspannt und gespickt ist mit herausragenden Schauspielern (…) »Doris Toumarkine, Film Journal

„Anhand des Lebens dreier Brüder bietet Rachid Bouchareb einen fesselnden Einblick in den Kampf um die algerische Unabhängigkeit. »Philip French (The Observer, Sunday 8 May 2011)

„Zu Rachid Boucharebs Wettbewerbsbeitrag Hors la loi herrschte am Palais de Festival in Cannes eine erhöhte Sicherheitsstufe (…) Ist Frankreich wirklich so besorgt über einen Film, der den Kampf der FLN um die Unabhängigkeit Algeriens vor fünfzig Jahren schildert? Hat tatsächlich keinerlei Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit stattgefunden, fragt man sich unwillkürlich und wird durch die Befürchtungen in seinem Staunen bestätigt. »Joachim Kurz, Kino-Zeit

„Outside the Law ist ein Film voller Überraschungen und mit starken Szenen. Es ist ein wütendes Werk, ein Werk der Revolte und der Tränen. Es ist aber auch die Geschichte der Liebe dreier Brüder für ihre Mutter. »Azzedine Mabrouki, Africiné

„Rachid Bouchareb hat sich nicht vor den Abgründen der Franko-Algerischen Beziehungen gefürchtet. (…) Nach seinen Erfahrungen mit Indigènes/Tage des Rums wusste Bouchareb zweifelsohne was er tat. Sein Film bringt eine verdrängte Vergangenheit ans Licht. Leider könnte die Polemik um die Massaker von Sétif die eigentliche Relevanz seiner Analyse der revolutionären Gewalt der Algerier als Antwort auf die Gewalt des französischen Staates überdecken. Die tiefere Bedeutung seines Films ist in der Tat, dass er die Auswirkungen der Gewalt aufzeigt, sowohl auf den, der sie ausübt als auch auf den, dem sie angetan wird. »Olivier Barlet, Africultures

Darsteller
Roschdy Zem, Jamel Debbouze (Die fabelhafte Welt der Amelie, Angel-A), Sami Bouajila, Assaad Bouab

Der Regisseur
Rachid Bouchareb wurde in Frankreich geboren und besuchte die Filmakademie in Paris. Nach mehreren Kurzfilmen drehte er 1985 « Bâton Rouge » (1985), der verschiedenen Generationen von Migranten zu Wort kommen lässt. 1991 wurde „Cheb »aka „Flucht aus Afrika »mehrfach ausgezeichnet u.a. in Cannes und fünf Jahre später „Dust of Life »als Bester Ausländischer Film für die Oscars nominiert. „Little Senegal »mit Sotigui Kouyaté in der Rolle des pensionierten Hüters des Haus der Sklaven auf Gorée, der sich auf die Suche nach seiner deportierten Familie in den USA macht, war sein erster Kassenerfolg in Frankreich. 2006 folgte der weltweite Erfolgsfilm „Indigènes – Days of Glory »über den wesentlichen Beitrag maghrebinischer Soldaten bei der Befreiung Frankreichs. In Cannes erhielten die drei Hauptdarsteller kollektiv den Preis als Beste Schauspieler, der Film gewann den César als Bester Film und wurde für die Oscars nominiert. „London River »(wiederum mit Sotigui Kouyaté) ist ein kluger, trauriger, sehr moralischer und zugleich zärtlicher Film über zwei Eltern, die nach den Bombenattentaten in London nach ihren Kindern suchen. „Hors la loi – Outside the Law »ist der zweite Teil einer Trilogie über die vom Kolonialismus belasteten Beziehungen zwischen Nordafrika und Frankreich. 2012 begann er mit „Just Like a Woman » eine neue lose Trilogie über die Beziehungen zwischen den USA und der Arabischen Welt.

Rachid Bouchareb über „Hors la loi / Outside the Law« 
« Hors la loi ist ein Film, kein Schlachtfeld (…) Es ist ein Werk, das die Annäherung zwischen Frankreich und Algerien zum Ziel hat, nicht das Gegenteil. Der Abszess der kolonialen Vergangenheit ist nun aufgestochen, ab jetzt wird jeder sich dazu äußern können, das Publikum und die Historiker (…) Wovor muss man denn hier Angst haben? Die Algerier, die Franzosen, die Maghrebiner, die Afrikaner, vor allem die jungen Generationen sollten die Möglichkeit haben, die koloniale Vergangenheit zu kennen. Auch das ist die Rolle des Kinos. »

„Was mich interessiert hat, waren die kleinen Geschichten in der großen… Ich wollte de Reflexe und Reaktionen der drei Protagonisten angesichts des Unrechts zeigen: Jeder reagiert auf seine Art auf das Unrecht, das ihm widerfahren ist. Zwei von ihnen entscheiden sich für den aktiven Widerstand, während der dritte glaubt, dass der soziale und materielle Erfolg ihm seine Unabhängigkeit bringen wird: das ist seine persönliche Antwort. Ich denke, dass das was die drei Brüder im franko-algerischen Kontext erleben universell ist: das gleiche könnte auch in Irland, Chile oder im Süden der USA während des Sezessionskriegs passieren. »

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FR

Chassés de leur terre algérienne, trois frères et leur mère sont séparés. Messaoud s’engage en Indochine. A Paris, Abdelkader prend la tête du mouvement pour l’Indépendance de l’Algérie et Said fait fortune dans les bouges et les clubs de boxe de Pigalle. Leur destin, scellé autour de l’amour d’une mère, se mêlera inexorablement à celui d’une nation en lutte pour sa liberté.

Au lendemain de la Seconde Guerre mondiale, les manifestations pour l’indépendance de l’Algérie deviennent de plus en plus fréquentes en France…

Ecrit par Rachid Bouchareb et son complice habituel Olivier Lorelle, le scénario de Hors-la-loi retrace la trajectoire jusqu’en 1962 de trois frères dont la famille a été chassée de ses terres et qui survivent aux massacres de Sétif en 1945. Se retrouvant en France, deux d’entre eux militent pour l’indépendance de l’Algérie, confrontés à l’incompréhension du troisième. La bataille de Paris, qui oppose le FLN à la police française va les broyer et les déchirer. Une page d’histoire qui évoquera aussi entre autres la guerre d’Indochine et les événements du 17 Octobre 1961 à Paris où la police réprima dans le sang une manifestation s’élevant contre le couvre-feu imposé aux travailleurs algériens dans la capitale française.

Un film de Rachid BOUCHAREB, 2010, FRANCE / ALGERIE / BELGIQUE / TUNISIE / ITALIE, 2h17 minutes, avec Djamel Debbouze (Said), Sami Bouajila (Abdelkader), Roschdy Zem (Messaoud), Bernard Blancan, Ahmed Benaïssa, Larbi Zekkal, Chafia Boudraa et Mourad Khen.
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